Georg Wassilko wurde zunächst privat unterrichtet und besuchte anschließend das k.k. I. Staatsgymnasium in Czernowitz, das er 1883 mit der Matura (Abitur) beendete. Er besuchte die k.k. Theresianische Militärakademie und studierte dann Jura und Wirtschaft in Czernowitz und Wien. Georg Wassilko von Serecki engagierte sich bereits in seinen studentischen Jahren in rumänischen Verbindungen und Vereinen, so z.B. im liberalen akademischen Verein „Romania Juna“ oder dem Vorläufer der Rumänischen Nationalen Partei, dem Verein „Concordia“. Am 5. Oktober 1890 heiratete er Elise von Ohanowicz auf Schloss Mendyk. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor – Constantin (1891-1932) und Alexander (1893-1972). Nach dem Tod seines Vaters Alexander Wassilko von Serecki im Jahr 1893 übernahm er die Verwaltung der Güter der Familie Wassilko. Seine politische Karriere startete er 1894, als er zum Abgeordneten der Großgrundbesitzer in den Wiener Reichsrat gewählt wurde. Im Reichsrat war er Mitbegründer des sogenannten Rumänen-Clubs, der sich für die Belange der Rumänen im Kaiserreich einsetzte.
1898 wurde er in den Bukowiner Landtag gewählt. Auch hier war er zunächst Mitglied des Rumänenklubs gewesen, ehe er nach der Flondor-Affäre 1904 aus dieser Organisation austrat. Der rumänische Abgeordnete Iancu Flondor veröffentlichte im „Bukowiner Journal“ den antisemitischen Artikel „Rumänen und Juden“, ohne ihn mit seinem Namen zu zeichnen und leugnete zunächst seine Autorschaft, die ihm jedoch nachgewiesen wurde. Der Rumänenklub stand nach der bewiesenen Autorschaft auf Seiten Flondors und Georg Wassilko von Serecki sah sich nach diesem Vorfall gezwungen, aus dem Klub auszutreten. Die Czernowitzer Presse berichtete intensiv über die Flondor-Affäre. Die Bukowinaer Post gab die komplette Berichterstattung als Buch heraus (Die Flondoraffaire im Bukowinaer Landtage. Nach den stenographischen Protokollen. Czernowitz 1903. Verlag der „Bukowinaer Post“, Druck Isidor Wiehler, 256 Seiten). Nach dem Austritt initiierte Georg Wassilko von Serecki die Gründung der gemäßigten „Mittelpartei“ der Großgrundbesitzer im Landtag, mit der er die nächsten Wahlen gewinnen konnte.
Am 4. Juni1904 wurde er zum Mitglied des Herrenhauses ernannt und am 14. September 1904 per kaiserlichen Erlass zum Landeshauptmann der Bukowina. Das Amt hatte er bis 1911 inne. Nach 1911 kandidierte er nicht mehr für den Landtag. 1918 wurde er zusammen mit seinen Brüdern in den Grafenstand erhoben. Nach dem Anschluss der Bukowina an Rumänien wurde er 1919 im Bezirk Wischnitz zum Abgeordneter in das rumänische Parlament gewählt. Er starb am 24. März 1940 in Czernowitz.
Text: Kateryna Stetsevych