Dort begann sie 1923 mit einem Studium in Psychologie und arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen. Sie publizierte auch regelmäßig in der Czernowitzer Ostjüdischen Zeitung (1919–1937), da sie der zionistischen Bewegung nahestand. Sie war aber auch eine überzeugte Sozialdemokratin und später Kommunistin. 1929 ging sie nach Palästina, kehrte jedoch bald darauf nach Österreich zurück. Der autobiographische Roman Der Hirte und die Weberin (1951) gilt als ihr Hauptwerk. Sie schildert darin ihre Beziehung zu dem chinesischen Journalisten und Regisseur Zhu Rangcheng, der vier Monate nach ihrem Kennenlernen 1937 in Moskau spurlos verschwand. Nach dem zweiten Weltkrieg suchte sie ihn in Shanghai, da sie ihn dort vermutete. Bis zu ihrem Tod blieb für sie das Rätsel um sein Verschwinden ungelöst. Zhu Rangcheng war in der Sowjetunion verhaftet worden und 1943 in einem sibirischen Lager umgekommen. 1952 wurde Klara Blum Dozentin für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Nanjing. Sie starb am 4. Mai 1971 in Guangzhou. Ihr Werk umfasst einen Roman, sechs Gedichtbände, fünf Novellen, zahlreiche Gedichte, Reportagen, Buchbesprechungen und Nachdichtungen aus verschiedenen Sprachen.
Text: Oksana Herheliinyk
Materalien:
- Zwei Enden des Himmels: Das bewegte Leben der jüdisch-chinesischen Schriftstellerin Klara Blum. Von Adrian Hsia (In: Die Zeit, 5. Januar 1990)
- Zhidong Yang (Hg.): Klara Blum: kommentierte Auswahledition. Wien 2001
- Nora Chelaru: Klara Blum als Feuilletonistin und Journalistin der Ostjüdischen Zeitung (1924–1929). In: Zeitungsstadt Czernowitz. Studien zur Geschichte der deutschsprachigen Presse der Bukowina (1848-1940). Hrsg. von Andrei Corbea-Hoisie, Ion Lihaciu, Markus Winkler. Kaiserslautern und Mehlingen 2014, S. 165-174.