Das Café bestand aus drei Sälen: einen Lesesaal mit einem Kaiser-Porträt in „Glas- und Stiftmosaik“, einen Spielsaal und einen Konzertsaal, „ein Meisterwerk modernen Baukunst“. Im Außenbereich befanden sich eine Terrasse und ein Pavillon mit zahlreichen Tischen. Dort sollten Quellenangaben zufolge 160 lokale und internationale Zeitungen und Zeitschriften aus den europäischen Metropolen ausgelegen haben (Bukowinaer Post, 8.11.1908, S. 5). Im Sommer fanden auch im Außenbereich Konzerte statt. Die Besitzer des Kaiser-Cafés waren der Kaufmann Heinrich Mannheimer und Grindlinger und seit 1918 Grindlinger und Ensel. Das Café schaltete regelmäßig Anzeigen zu den Veranstaltungen in der „Czernowitzer Allgemeinen Zeitung“ und lud zu kostenlosen Militärkonzerten, Wohltätigkeitsabenden und Auftritten von „Militärkapelle“, „Zigeunerkapelle“, „Eisenbahnerkapelle“, „k. und k. Regimentskapelle“ oder der „Salonkapelle Laszlo“ ein. Auch „das weltberühmte Bier Münchner Hofbräu vom Faß“ wurde angeboten (Czernowitzer Allgemeine Zeitung, 16. November 1913, S. 4).
Kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Café wieder geöffnet und veranstaltete sogleich einen Abend mit „vorzügliche[r] Streichmusik unseres Hausregimentes, sicherlich das beste Militärorchester, das wir im Kriege bisher gehört haben.“ (Czernowitzer Allgemeine Zeitung, 5. März 1918).
Text: Kateryna Stetsevych