Das mit 21.867 Gulden finanzierte Gebäude verfügte über einen Theatersaal für 574 Zuschauer. Die Theatersaison lief bis nach der Jahrhundertwende von Oktober bis Mai. Aufgrund feuerpolizeilicher Bestimmungen musste der Theaterbetrieb 1903/04 eingestellt werden, was den Bau des neuen Stadttheaters am Elisabethplatz im Zentrum der Stadt beschleunigte. Das alte Stadttheater wurde anschließend bis 1934 als Arbeiterheim und als Kino genutzt und wurde dann, im Zuge eines Räumungsprozesses zwischen der Primaria und der Pächterin (der sozialdemokratischen Partei), niedergerissen. An seiner Stelle entstand ein modernes, konstruktivistisches Gebäude, in dem fortan bis 1940 der Sitz der rumänische Sozialversicherung untergebracht war.
Text: Markus Winkler
Quellen:
- Ion Lihaciu: Der Anfang des Theaterlebens in der Bukowina wiederspiegelt in der wiener satyrischen Zeitschrift der Humorist und in der amtlichen Czernowitzer Zeitung. In: Acta Iassyensia Comparationis 7(2009), S. 126-135
- Georg Drozdowski: Zur Geschichte des Theaters in der Bukowina In: Franz Lang (Hg.) Buchenland. Hundertfünfzig 150 Jahre Deutschtum in der Bukowina. München 1961, S. 451-472
- Horst Fassel: Das Czernowitzer Deutsche Theater; Stationen einer Entwicklung. In: Südostdeutsches Archiv, Band 36/37. München 1993/1994, S. 121-161