1940 zog sie nach Chişinău (Moldawien) um, wo sie ein Engagement am Moldauer Jüdischen Theater fand. Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie in Taschkent (Usbekistan). Seit 1946 wohnte sie wieder in Czernowitz und gehörte zum Ensemble der Philharmonie (Ukrajnskastr. 30). Sidi Thal war auch in der Sowjetunion bekannt: sie sang und spielte ihre Rolle auf Jiddisch, was nach dem Krieg eine große Ausnahme war.
Ihr Repertoire umfasste zumeist komische Rollen: Ester und Elka (in "Der Schatz", Scholem Alejchem), Motl (in "Motl Peysse dem chasns", Scholem Alejchem), Eliza Doolittle ("Pygmalion", Bernard Shaw), Siamka Kopatsch ("Siamka Kopatsch", M. Daniel) sowie Lieder und Operetten.
Sidi Thals Karriere wurde durch ihren Ehemann Pinkus Falik (1909-1985) sehr stark unterstützt. Er organisierte ihre internationalen Gastspiele. Beide entdeckten und förderten zahlreiche Talente der ukrainischen Musik wie Sofia Rotaru, oder Nasarij Yaremtschuk.
Am Gebäude der Philharmonie wurde für sie eine Gedenktafel angebracht. Vor dem Theaterplatz erhielt sie - wie andere Berühmtheiten der Stadt - einen Stern auf dem Walk of Fame. Ihr Neffe David Guttmann berichtet in seinem Buch „Sidi Tal in Erinnerungen der Zeitgenossen“ (1993) über ihr Leben und Schaffen.
Text: Iryna Virstiuk
Materialien
- Videoausschnitte mit Sidi Thal: Frejd - Shpil, klejzmorim
- Sidi Thal (Programm ihrer Tournee durch Rumänien in den 1930-Jahren