Constantin von Hormuzaki war Neffe des Landeshauptmannes Eudoxius von Hormuzaki (1812-1874). Sein jüngerer Bruder Alexander von Hormuzaki (1869-1945) war der letzte Landeshauptmann der Bukowina. Das Herrenhaus der Familie Hormuzaki in Czernawka wurde im Oktober 1999 in ein Museum umgewandelt. Constantin von Hormuzaki besuchte das k.k. I. Staatsgymnasium in Czernowitz, das er 1881 mit ausgezeichneter Matura verließ. Anschließend studierte er Jura an der Universität Wien, kehrte jedoch ein Jahr später nach Czernowitz zurück, um dort an der Universität ein Studium in Jura und Naturwissenschaften, mit denen er sich bereits seit seiner Kindheit beschäftigt hatte, zu absolvieren. 1888 trat er in die Finanzdirektion in Czernowitz ein, verließ diese jedoch nach kurzer Zeit, um sich fortan der naturwissenschaftlichen Forschung zu widmen. 1888 erschien seine erste wissenschaftliche Schrift „Beiträge zur Käferfauna der Bukowina und Nordrumäniens“ (Berlin: R. Friedländer & Sohn 1888). In den nächsten Jahren erforschte er die Wälder und Gebirge der Bukowina und Nordrumäniens, untersuchte Schmetterlinge, von denen er 834 Arten in der Bukowina dokumentierte. Er ist Verfasser der ersten geobotanischen Karte der Bukowina, die er in biogeographische Bezirke aufteilte. Sein Werk umfasst rund 90 Schriften, Artikel, Bücher sowie Karten.
Wie die meisten Mitglieder der Hormuzaki-Familie war Constantin von Hormuzaki prorumänisch und gehörte der rumänischen Nationalpartei an. Zwischen 1911 und 1914 war er Abgeordneter im Bukowiner Landtag. 1912 heiratete er die Baronin Pulcheria von Kalmucki, mit der er zwei Kinder hatte – Nikolaus und Alice. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog seine Familie nach Wien. Er hielt sich oft zu Forschungszwecken vor allem in den Alpen auf (Bad Ischl, Zimitz, Steeg), arbeitete im Botanischen Institut in Wien und bei der zoologisch-botanischen Gesellschaft. 1925 kehrte er nach Czernowitz zurück, wo er 1930 die Ehrendoktorwürde der Universität erhielt und 1931 als Professor für Entomologie und Biogeographie an die Naturwissenschaftliche Fakultät berufen wurde. Er war Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften und starb am 22. Februar 1937 in Czernowitz.
Text: Kateryna Stetsevych
Werke (Auswahl):
- Beiträge zur Käferfauna der Bukowina und Nordrumäniens. Berlin 1888
- Das Hochgebirge der Bucovina in coleopterologischer Beziehung. Berlin 1893
- Aus dem Gebirge der Bukowina. Landschafts- und Vegetationsskizzen mit Illustrationen. In „Globus – Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde“. Czernowitz 1893
- Bemerkungen über Varietäten einiger in der Bukowina einheimischer Großschmetterlinge, mit einer Figur im Texte. Wien 1895
- Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Bukowina. I. Theil. Mit einer Karte. K. K. Zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien 1897
- Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Bukowina. II Theil. K. K. Zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien 1897
- Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Bukowina mit einer pflanzengeographischen Karte der Bukowina. Czernowitz 1907
- Beitrag zur Lepidopterenfauna von Ischl und Umgebung näher berichtet. Jahresberichte des Vereines für Naturkunde. Linz 1918
- Grundlinien für die Biogeographie und Biogenese der europäischen Makrolepidopteren. In: „Buletinul Facultății de Ştiințe din Cernăuți 3“. Cernăuți 1929
- Die Entwicklung der europäischen Lepidopterenfauna seit der Tertiärzeit im Lichte der Palaeogeographie, Pflanzengeographie und Palaeontologie: In: „Buletinul Facultății de Ştiințe din Cernăuți 4“. Cernăuți 1930